Fifty Shades of Red

В поисках красного флокса. Кристиан Кресс садовник, владелец питомника Sarastro-Stauden in Ort. Статья в немецком издании «Gartenpraxis» № 05, 2021 г. Фото Оксаны Рог, Светланы Ворониной и автора.

Rot blühende Stauden gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen.
Sie verkaufen sich zahlenmäßig bei Weitem besser als die meisten
andersfarbigen Vertreter dieser Gartenpflanzen. Kein Wunder, dass
sich gerade rot blühende Phloxe einer ungebrochenen Beliebtheit erfreuen.

Flammenblumen verbinden die meisten Gärtnerinnen und Gärtner mit einer rieisigen Palette an Weiß-, Creme-, Rosa-, Pink- und Violetttönen. Reines „Blau“ sieht man bei den Vertretern von Phlox paniculata und ihren Sorten nur unter besonderen Bedingungen, nämlich zur Blauen Stunde am Abend und am frühen Morgen. Trotz der enormen Bandbreite gehören „rote“ Phloxe nach wie vor zu den beliebtesten Pflanzen für Bauern- und Cottagegärten, klassische Staudenborder und üppige Beete. Was aber ist richtiges, echtes Rot? Die Frage lässt sich wohl kaum beantworten, hat doch jeder ein eigenes Farbempfinden. Seit jeher bemühen sich Staudenzüchter, reinrote Phloxe zu selektieren, die noch dazu gesund sind und sich mit einer wohlgeformten Blütenkuppel ihren Betrachtern zeigen. Denn anders als beispielsweise bei Rosen haben die meisten Sorten einen gewissen Anteil Violett-Purpur oder Orange in der Blütenfarbe. Zudem verwischt oft ein mehr oder minder markantes Auge in der Blütenmitte den vorhandenen Rotton. Es gibt also viele Gründe, warum reine Rottöne bei Flammenblumen im aufgeblühten Stadium nur selten zu finden sind.

Rot ist nicht gleich Rot

Die rote Farbskala reicht von dunklem Violettrot über Orangerot bis hin zu reinem Orange, dazwischen gibt es alle nur erdenklichen Nuancen von Rot: Braunrot, Zinnoberrot, Weinrot, Blutrot, Karminrot, Ziegelrot, Scharlachrot, Korallenrot … nur um einige davon zu nennen. Aber gibt es denn überhaupt richtiges Rot? Am ehesten kommt reinem Rot ein signalrotes „Stopptafel-Rot“ nahe, das in der Natur jedoch eher selten anzutreffen ist, ist es doch eine Warnfarbe! Die Farben des Herbstlaubs einiger Ahorne und des Wilden Weines tendieren nach ausreichenden Frostnächten in diese Richtung, auch so manche Rosenzüchtung. Beim Phlox aber muss man nach ihr suchen! Es lohnt daher, sich im Sortiment der roten Phloxe einmal umzusehen, welche Sorten sich mit solch einer aggressiven Schreifarbe schmücken und welche eher einen ruhigen, warmen Rotton aufweisen. Selbst wer kein Freund von derartig dominanten Farben ist, muss doch zugeben, dass sie – mit Bedacht, eingesetzt – perfekt sind, um Knalleffekte im Staudenbeet zu erzielen.

Gibt es den perfekten roten Phlox?

Also machen wir uns auf die Suche nach einem roten Phlox, welcher nicht nur ein verträgliches reines Rot aufweist, sondern sich nebenbei auch noch gut vermehren lässt, bei gleichzeitig früher und langer Blüte, der nach Möglichkeit auch noch remontiert, robust und weniger anfällig gegen Mehltau und Nematoden ist. Ausgerechnet diese toll klingenden Vorzüge und Eigenschaften finden wir bei reinroten Phloxen leider nur selten! Dazu kommt: In Gartencentern, Baumschulen und vielen Staudenbetrieben dominieren seit Jahrzehnten die gleichen Sorten, das Sortenspektrum wird von einem Bruchteil des Sortiments beherrscht, die Farbpalette bei Weitem nicht ausgeschöpft – und das, obwohl Phlox nach wie vor zu den beliebtesten Stauden gehört! Vieles, was einst gezüchtet wurde, ist kaum noch im Umlauf oder verschwand wieder, sei es, weil die Sorten den Ansprüchen nicht gerecht wurden oder ihre Qualitäten nicht erkannt wurden.

Als klassisches Beispiel dient die Gegenüberstellung von ‘Starfire‘ (3) und ‘Glut‘ (2), deren dunkelrote Blütenfarben nahezu identisch sind, auch Blattfarbe, Blütezeit, Höhe und sogar die Farbe des dunklen Austriebs unterscheiden sich kaum. Während ‘Starfire‘ (Ruys 1955) aus den Niederlanden bis heute über Jahrzehnte eine weite Verbreitung erfuhr, wird ‘Glut‘ verhältnismäßig selten angeboten, obgleich sich diese wesentlich ältere Sorte des schwäbischen Züchters Schöllhammer aus dem Jahre 1942 in vielen Gärten als wesentlich gesünder, wüchsiger und vor allem als bodentoleranter erwiesen hat. So hat es sich jedenfalls bei uns im Innviertel über die Jahre herauskristallisiert. ‘Starfire‘ ist bei einigen Staudengärtnern in Verruf geraten, da sie auf sandigen Böden besser als auf schweren Lehmböden wächst. Die Verbreitung einer Sorte ist von der Form der Vermarktung und ihrer Absatzwege abhängig. Bei vielen russischen Phlox-Liebhabern steht ‘Starfire‘ hoch im Kurs, dort scheint diese Sorte wesentlich besser zu wachsen. Wiederum ein Hinweis dafür, dass man bei Phlox nichts verallgemeinern kann und sich die Sorten höchst unterschiedlich verhalten.

Viele bekannte Sorten werden zwar als rote Sorten gehandelt, haben aber eher purpurrote bis violettrote oder orangefarbene und lachsrote Blüten. Beispielhaft seien hier genannt:

‘Albert Leo Schlageter‘ (‘Leo Schlageter‘; 7) ist eine der besten reinroten Sorten, welche bis in die heutige Zeit überdauert hat. Sie hat mittelgroße, scharlachkarminrote Blüten in verhältnismäßig stabilen
und dichten Rispen. Diese Sorte selektierte und benannte der bekannte Staudenzüchter Georg Arends aus Wuppertal 1925. Leider erweckt der Sortenname keinen guten Ruf, denn Schlageter war Deutschnationaler, der nach seiner Hinrichtung von den Nazis verehrt wurde. Ich hätte nichts dagegen, dieser (und viele andere alte, aber bewährte Sorten) einen anderen Namen zu verpassen. Bei Städten, Straßen und Plätzen werden problematische Namensgeber ja auch zu Recht ihrer Aufmerksamkeit beraubt.

‘Aida‘ von Pfitzer (1933) ist mit seinen leuchtenden dunkelrotlila Blüten nach wie vor ein Klassiker.

‘Cardinal‘ (4) ist ein französischer Kultivar. Ich erhielt ihn von einer Freundin ausdem Elsass. Er besitzt recht üppige und lockere Rispen. Die mittelgroßen, purpurbis kardinalroten Blüten leuchten aus weiter Ferne.

‘Diabolo‘ (zur Linden) hat leuchtend karminrote Blüten,die relativ groß ausfallen und in sehr schön geformten Blütenkuppeln stehen.

‘Eugens Supertenor‘ (5) selektierte Schleipfer aus der weitverbreiteten, blutroten ‘Tenor‘. Die verbesserte Form weist
eine noch stärkere, rote Leuchtkraft auf.

‘Feueralarm‘ ist eine weitere, sehr schöne Sorte von Schleipfer, bei dem die durchgehend rotorangen Blüten eine hervorragende Fernwirkung aufweisen. Diese Sorte wird um einiges höher als ‘Eugens Supertenor’.

‘Freudenfeuer‘ (8) von Andreas Gaedt ist eine wüchsige und jüngere Sorte mit einem warmen Orangerot.

‘Furioso‘ (9) stammt aus der Hand des Altmeisters Karl Foerster. Allerdings wird mit dieser extremen, purpurroten
Knallfarbe nach meinem Empfinden die Grenze des Erträglichen strapaziert. Züchterisch sicher eine sehr brillante Leistung, der Zeit weit voraus und verkaufstechnisch ein Schlager ohnegleichen, im Garten leider oft ein schwieriger Bruder und in seinem Farbton nicht immer harmonisch unterzubringen.

‘Grenadine Dream‘ (12) ist eine jener rotblühenden Phlox-Sorten aus den Niederlanden. In den letzten Dekaden brachte Jan Verschoor, der sich in Haarlem intensiv mit der Selektion von Phloxen auseinandergesetzt hat, viele in den Handel, die, wie ‘Grenadine Dream‘ mit ihren tief himbeerroten Blüten mit einem kleinen, dunkelroten Auge, sehr gut vermarktet wurden. Der kompakte Wuchs, ein flottes Wachstum und die dichten, aber relativ kleinen Blütenkuppeln machen sie zu einer begehrten und nahezu perfekten Sorte. Dieser Farbton kommt meiner Auffassung nach einem tiefen Rotton schon sehr nahe. ‘Grenadine Dream‘ unterliegt einem Sortenschutz.

‘Karminvorläufer‘ von Foerster (1972) ist eine weitere violettrote Sorte.

‘Kirchenfürst‘ hat sich bei uns über die Jahre bestens bewährt. Sie ist nicht nur sehr gesund und widerstandsfähig, sondern besitzt zudem eine dank der tief violettroten Blüten eine ganz hervorragende Fernwirkung. Auch diese aus dem Jahre 1936 stammende Sorte wurde von Karl Foerster selektiert, leider ist sie gelegentlich falsch im Handel. Die Gattung Phlox wurde von Foerster ja erst relativ spät züchterisch in Angriff genommen.

‘Kirschkönig‘ (14) von Peter zur Linden darf nicht unerwähnt bleiben, wenn es um kirschrote Phloxe geht. Sie ist in vielen Teilen Mitteleuropas gesund und wüchsig und daher inzwischen auch weit verbreitet worden.

‘Lambada‘ (6) ist eine wundervolle, leuchtend orangerote Sorte, die ich bei Elena Konstantinova nördlich von Moskau in ihren beeindruckenden Versuchsfeldern entdeckte. Sie taufte sie treffend, so fröhlich wie dieser südamerikanische Tanz ist, so hob sich auch diese Sorte in einer üppig blühenden Frische von ihrem Umfeld ab.

‘Mary‘ (10) stammt von Verschoor. Die Sorte mit ihren leuchtend roten Blüten ist auch unter dem Namen ‘Red Riding Hood‘ im Handel.

‘Martha‘ (13) und ‘Magma‘ sind zwei scharlachrote bis orangerote Sorten, die sich auf den ersten Anblick nur gering unterscheiden. Während ‘Martha‘ ein kleines, dunkelpurpurnes Auge aufweist, zeigt sich ‘Magma‘ in einem nahezu reinem Orangerot. Beide sind mittelfrüh, beide eher von niedrigem Wuchs. Sie stammen beide von Eugen Schleipfer, der sich seit Jahren mit der Selektion von Phloxen beschäftigt. Sein Ziel ist es, nicht nur gesundes Material in Umlauf zu bringen, sondern vor allem nach klaren und reinen Farben zu suchen, besonders nach Sorten mit richtig roter Blütenfarbe.

‘Nicolas Flamel‘ wurde vor über hundert Jahren in Frankreich selektiert und ist ein Beispiel für eine Sorte mit intensiv scharlachroten Blüten. Ich sah sie zum ersten Mal in Russland.

‘Oktoberrot‘ (11) von Schleipfer ist eine spätblühende, leuchtend rote Sorte mit guter Fernwirkung.

‘Pünktchen‘ ist eine Sorte der Wahl, wenn man nach niedrigen, rotblühenden Phloxen sucht. Sie gehört zu den von Heinz Hagemann in den 1980er-Jahren selektierten Sorten und dient mit einer Höhe von nur 70 cm als wertvolle Vordergrundsorte, die bald zu dichten Horsten zusammenwächst. Die einzelnen rotorangefarbenen Blüten besitzen ein
scheinbar kleines, weißes Auge, das durch die Staubgefäße verursacht wird, was die Grundfarbe jedoch keinesfalls beeinträchtigt.

‘Siegessäule‘ von Andreas Gaedt ist mit ihren auffallend großen Blütenkuppeln und den stabilen Stängeln eine hervorragende, lachsrote Sorte. Sie wurde 1989 selektiert, eigentlich unverständlich, warum diese wunderbare Sorte bis jetzt noch keine größere Verbreitung fand, in voll aufgeblühtem Zustand eine Wucht!

‘Strawberry Daiquiri‘ besitzt ein warmes, tiefes Rot. Die geäugten Blüten sind leicht konkav geformt.

‘Tecklenburger Land‘ (15), eingeführt 2001, fällt in die Farbgruppe der orangeroten Phloxe, die sich hier, aber auch anderswo als sehr wüchsig herausstellte. Die Blüten von ‘Tecklenburger Land’ besitzen ein schwach ausgeprägtes, dunkles Auge. Im Stadium des Verblühens wechseln viele Einzelblüten in einen helleren Farbton, wie wir es von einigen russischen Sorten kennen. In diesem Zusammenhang darf nicht die karminrote Sorte ‘Rotball‘ vergessen werden. Sie stammt von Peter zur Linden, aus dessen Hand rund hundert Sorten stammen. Viele davon finden wir in guten Staudenbetrieben und sie gehören inzwischen zum Standardsortiment.

‘Vincent van Gogh‘ (16) hält, was sie verspricht. Diese Sorte stammt ebenso wie das namensgebende Kunstgenie aus den Niederlanden, allerdings ist leider nicht mehr bekannt, wer diese halbhohe, leuchtend scharlachrote Sorte je in Umlauf brachte. Fest steht nur, dass sich ‘Vincent van Gogh‘ bei uns sehr gut bewährte, sie kaum Krankheitsdruck unterliegt und einen guten Zuwachs aufweist. Selbst im außerordentlich trockenen Jahr 2018 überlebten die Horste tadellos, wenngleich sie sich verständlicherweise nicht gerade ansehnlich zeigten. Auf eines muss in diesem Zusammenhang leider hingewiesen werden: Es gibt noch eine zweite ‘Van Gogh‘ im Sortiment, welche eine purpurviolette Farbe besitzt. Ich hoffe, dass diese beiden auch in Zukunft nicht verwechselt werden.

Am Osten kommt keiner vorbei

Eine spätere Geschichtsschreibung über die Phlox-Züchtung darf niemals ohne die großartigen Leistungen der Osteuropäer und ganz besonders der russischen Phloxprofis geschehen. Ungezählte Sorten mit vollkommen neuartigen und ungewöhnlichen Farbspielen kamen gerade in den letzten zehn Jahren auf. Der Grundstein wurde allerdings schon vor mehr als 70 Jahren von Pavel Gaganov und anderen Phlox-Züchtern gelegt. Seither wuchs das Sortiment in Russlands Weiten beinahe ins Unendliche. Nicht nur mystische Rauch-Phloxe und Sorten in allerlei Pastelltönen waren die Zuchtziele und erfreuen sich seither ungebrochener Beliebtheit, sondern durchaus auch mal die eine oder andere Knallfarbe.

Die Bedingungen für Phloxe sind in Osteuropa, aber auch in Teilen des asiatischen Russlands ideal. Phlox braucht gute Gartenböden. In Teilen Russlands herrschen Schwarzerdeböden vor, außerdem verpflanzen die Phlox-Liebhaber dort die Horste regelmäßig alle fünf Jahre und versorgen sie dabei mit abgelagertem Stallmist. Einige Knoblauchzwiebeln und Tagetes patula dazwischen beugen einem Befall mit Nematoden vor. Allerdings habe ich dort noch nie nennenswerte Schäden entdecken können, was wohl eher mit einer optimalen Versorgung mit Nährstoffen zu tun hat. Daher können sich dort auch langsam wachsende Sorten auf entsprechend aufbereiteten Böden gut entwickeln.

‘Alen’kij Cvetochek‘ (18) besitzt weithin leuchtende, karminrote Blüten. Sie hat sich sowohl auf Sandboden als auch in schwereren Lehmböden gut bewährt, ist relativ wüchsig und gesund. Dies ist eine alte, russische Züchtung, deren Ursprung im Dunkeln liegt.

‘Faina Ranevskaja‘ (21), eingeführt 2006, verdanken wir Oksana Kudrjavceva. Sie ist eine engagierte und begeisterte Phlox-Züchterin mit einem Blick für das Außergewöhnliche. Ihr Garten ist vollgestopft mit herrlichen Phloxen in allen möglichen Farben und es ist ein großes Erlebnis, am Abend diese Blütenfülle auf sich einwirken zu lassen. Bei den jährlichen Prämierungen gehört Oksana neben Elena Konstantinova stets zu den erfolgreichsten Teilnehmern in Russland. Als ihre auffälligste rote Sorte, die zudem ausgesprochen wüchsig ist, sei ‘Faina Ranevskaja‘ genannt. Sie hat längliche Blütenrispen in einem etwas stumpfen, hellen Rot, die einer Rispenhortensie nicht unähnlich sind.

‘Fioletovyi‘ (22) aus Litauen ähnelt in der Blüte ‘Karminvorläufer’ von Foerster, bleibt aber deutlich niedriger.

‘Flamenko‘ (2008; 1) stammt von Oksana Kudrjavceva und ist eine niedere, buschige Sorte mit kleinen Blütenköpfen in leuchtendem Rotorange.

‘Ivan Zarja‘ (19) von Pavel Gaganov, ein genialer Züchter aus der Nähe Moskaus. Die 1958 gezüchtete Sorte hat korallenrote Blüten mit einem kirschroten Auge. Die Einzelblüten sind rundlich und wohlgeformt, die Rispen eher locker.

‘Jubilejnyi‘ (26) von Hartschenko aus der Ukraine (1962) hat tiefrote Blüten, welche ein kleines, karminrotes Auge aufweisen. Auffallend sind die starken Stängel, das dunkle Blattwerk und die ausgesprochen großen Blütenkuppeln.

‘Kalyostro‘ (17) von Elena Konstantinova ist ebenfalls erwähnenswert. Es existieren zwar Sorten mit wesentlich intensiver rot gefärbten Blüten, die von ‘Kalyostro‘ weisen eine eher satte, rotviolette Farbe ohne Auge auf. Doch hier wird uns ein außergewöhnlicher Kontrast geboten, da die fast schwarzen Stängel sehr bemerkenswert sind. Diese Sorte fällt daher positiv aus dem Rahmen.

‘Kiev Prazdnicnyi‘ kommt ebenfalls aus der Ukraine. Blütenfarbe eher karminrot, violettrot abblühend. Hier sind die Nuancen gering und die Übergänge fließend. Die Sorten unterscheiden sich trotz allem durch ihre unterschiedliche Höhe, ihre differenzierten Blütezeiten und natürlich auch in ihrer Wüchsigkeit.

‘Krasnaja Schapotschka‘ (25) ist eine weitere, warm burgunderrote Sorte. Sie stammt von L. N. Suruckina aus dem Jahr 1964. Von ihr halte ich sehr viel, denn sie ist wüchsig und bildet schöne, geschlossene Blütenrispen, wenngleich wie viele der roten Sorten auch sie einen nur mäßigen Zuwachs verzeichnet.

‘Ljubimec Gaganova‘ (24) stammt aus dem Jahre 1954 und wurde von Pavel Gaganov selektiert. Mit besonderer, tief scharlachroter Blütenfarbe sticht sie aus allen rotblühenden Phloxen hervor. Sie wird nur 60 cm hoch und ihre Blätter zeigen eine spezielle Form. Wie viele Sorten dieser Gruppe wächst auch ‘Ljubimec Gaganova‘ eher behäbig. Es dauert eine Weile, bis sich breitere Horste bilden, dementsprechend unergiebig ist auch ihre Vermehrung. Im Farbton sehr ähnlich ist ‘Den Pobedy‘ (Tag des Sieges), eine Neuzüchtung unbekannten Ursprungs.

‘Margarita‘ (20) von Elena Konstantinova aus dem Jahre 2002 hat scharlachrote, dichte Rispen, deren Einzelblüten ein dunkles Auge erkennen lassen.

‘Odil‘ (29) ist eine alte Sorte aus Litauen, die hauptsächlich in Russland verbreitet wurde. Daher heißt sie dort auch ‘Odilija‘. Typisch sind ihre verhältnismäßig langen, aber stabilen Stängel und die enorm reiche, reinrote Blüte, deren Mitte ein kleines, kirschrotes Auge aufweist. Leider hat ‘Odil‘ den Nachteil, dass sich die Knospen bei Temperaturen über 30 °C nicht mehr öffnen, was mittlerweile auch in weiten Teilen Russlands, selbst in Sibirien im Sommer keine Seltenheit mehr ist.

‘Pangodi Punane‘ (27) bekam ich von Aarne Kähr aus Estland. Diese Sorte wurde von A. Ehse 2010 selektiert und besitzt ein warmes, tiefes Amaranthrot. Auffällig sind die relativ langen Rispen. Es handelt sich hier um einen äußerst vitalen und gesunden, estnischen Phlox, der sich auch in südwestlicheren Gefilden wohlzufühlen scheint. Auch im Baltikum erfreut sich Phlox zunehmender Beliebtheit, was an der steigenden Anzahl der Sorten leicht erkenntlich ist, welche von dort stammen. Sammler und Züchter wie Marika Vartla und andere tragen das Ihrige dazu bei.

‘Plamja‘ (28) stammt von A. Popov. Sie hat enorm starke Stängel und reinrote Blüten. Leider etabliert sich auch diese Sorte nur langsam, was aber nicht verallgemeinert werden kann.

‘Taras Schevtschenko‘ (23) aus der Ukraine ist nach dem Nationaldichter und Lyriker benannt. Ein purpurroter, sehr gesunder Phlox mit kleinem, dunklem Auge und relativ großer Blütenkuppel.

Was bringt die Zukunft?

Viele seltene Sorten finden sich nach wie vor und ausschließlich in Sammlungen engagierter Privatpersonen und kommen nur in Form von Tausch in Umlauf. Einem breiteren Publikum bleiben die meisten vorenthalten. Rotblühende Phloxe ließen sich noch zahlreiche weitere aufzählen und eine vollständige Liste aller roten Phloxe wird es wohl nie geben. Vielleicht aber dient dieser Beitrag ein wenig zur Geschmacksfindung. Denn eines ist sicher: Rote Phloxe sind eine Bereicherung für unsere Gärten!

Материал предоставлен Maja с одобрения автора

Добавлено rozovodik 22 февраля 2024