Gute Erfahrungen mit einigen Phloxsorten

Опыт работы с некоторыми сортами флоксов. Кристиан Кресс садовник, владелец питомника Sarastro-Stauden in Ort. Статья на портале «Grüner Anzeiger«.

Wächst eine Sorte in einem Garten gut, heißt dies noch lange nicht, daß sie sich an anderen Standorten ebenso verhält: Phlox ist eben nicht gleich Phlox. Die Wildart unseres sommerlichen Stauden-Phloxes (Phlox paniculata) ist ein Gewächs der Auwälder und feuchten Wiesen des östlichen Nordamerikas bis weit hinein in den Mittleren Westen, wo sie bevorzugt an Flußläufen und in Straßengräben vorkommt, an feuchten Waldrändern, aber durchaus auch auf trockenerem Gelände. Je nach ursprünglicher Herkunft des züchterischen Ausgangsmaterials können einzelne Sorten also unterschiedliche Wuchseigenschaften aufweisen, welche sich bis in neueste Züchtungen niederschlagen. So sind Sorten in Verbreitung, welche innerhalb kürzester Zeit dichte Horste bilden, andere hingegen wachsen eher locker. Genauso unterschiedlich können auch Blütenform und die Dichte der Blütenkuppeln sein. Die überwiegende Menge der Gartensorten schätzt gute bis sehr gute Böden, die einen gleichmäßigen Feuchtegrad aufweisen, jedoch existieren im Sortenspektrum gar nicht mal so wenige, die auch mit trockenen Böden gut zurechtkommen.

In jüngerer Zeit erfahren Phloxe eine ungeahnte Renaissance. Dank des weiten Sortenspektrums stehen uns die unterschiedlichsten Charakter- und Wuchseigenschaften für den Garten zur Verfügung. Nicht allein die enorme Farbpalette bietet ungeahnte Möglichkeiten in der Staudenverwendung, sondern eben auch der — nach einigen Jahren Standzeit — so deutlich unterschiedliche Gesamteindruck. Auffallend ist aber auch Gesundheit und Vitalität einzelner Sorten, die, genetisch vorgegeben, sich unterscheidend bemerkbar machen. Eine ausgewogene Ernährung, wie im Folgenden aufgeführt, kann das Wohlergehen unseres Phloxes im Garten jedoch entscheidend positiv beeinflussen.

Das Innviertel liegt zwischen Alpenvorland und bayerischer Hochebene, die Schwemmlandböden der weitläufigen Flußebenen genießen in der Landwirtschaft beste Bonität (Bodengüte). Sie sind von lehmig-sandiger Struktur, fruchtbar und tiefgründig. Je nach Lage enthält der Boden knapp unter der Oberfläche einen mehr oder minder hoher Kies- oder Schotteranteil, was zu einer schnelleren Abtrocknung» führen, aber auch lästig bei der Bodenvorbereitung sein kann. Der pH-Wert ist neutral bis schwach sauer. Gute Voraussetzungen also für Phlox, trotzdem sollten die Pflanzen im Garten noch zusätzlich mit gut ausgereiftem Kompost versorgt werden, welchen man im Herbst flach einarbeitet. Auch aufver-rotteten Stallmist reagiert Phlox mit ausgesprochen vitalem Wachstum. Leichte Kalkgaben tragen ebenfalls zum Wohlergehen bei, hier bewährte sich Aigen- oder Dolomitkalk. Und trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, daß es Sorten gibt, die partout nicht wollen, ich denke da an die Foerstersche ‘Nachbars Neid’ oder an die alte englische Sorte ‘Duchess of York’, die bei mir ständig mickern. Auch von den zahlreichen alten und neuen Sorten aus Rußland wachsen bei weitem nicht alle so, wie man es sich wünschen würde. Es gilt, sich die geeigneten Sorten aus der Vielfalt herauszupicken, vor allem aber auszuprobieren. Mit Überraschungen ist zu rechnen, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Mit welchen Sorten habe ich nun unter eigentlich optimalen Bedingungen über die Jahre stets gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht? Bitte die nachfolgenden Nennungen jetzt nicht als „in Stein gemeißelt» betrachten, sie erheben keinen Anspruch auf Endgültigkeit. Phlox ist eine Diva und reagiert nun mal regional äußerst unterschiedlich.

Die Wildform wird gerne auch als «Urphlox» bezeichnet, denn sie hat mit den heutigen Züchtungen nur noch wenig gemeinsam. Allerdings sind von ihr einige Herkünfte in Kultur, die sich durch unterschiedlichen Habitus mehr oder minder stark unterscheiden. Meist weisen die Blüten ein mattes Rosalila auf, es gibt aber durchaus auch gute reinweiße Wildherkünfte. Seit der Einführung» im späten 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit wurden rund 1.400 Sorten selektiert — unmöglich, hier den Überblick zu bekommen, daher ist die nachfolgende Aufzählung eher als ein Erfahrungsbericht zu werten.

Beginnen wir mit den weißen. Hier ist mir vor allem die alte ‘Alba Grandiflora’ sehr positiv aufgefallen, die ich aus Dänemark bekommen habe. Die sehr großen Blütenkuppeln sind dicht besetzt mit mittelgroßen Blüten, dazu trotz der langen Stengel ein standfester Gesamthabitus. Als weitere sehr gute weißblühende Sorte wäre’Schneeferner’ (1951) von Karl Foerster zu nennen, nur wenige Phloxe bieten eine derart lange Blütezeit. Bei mir hat sich auch die US-amerikanische Sorte ‘David’ als eine der gesündesten und wüchsigsten herausgestellt, leicht erkennbar am glänzenden, hellgrünen Blattwerk. Bei einer meiner Reisen zu den russischen Phloxsammlern und -Züchtern besuchten wir ein riesiges Feld, wo die Sorten getrennt nach Farben aufgepflanzt waren. In jener Sammlung alter Kultivare war es üblich, sämtliche Sorten alle fünf Jahre frisch in nährstoffreichem Boden aufzupflanzen. Unter den rund 30 weißblühenden Sorten fiel mir ‘Belosneschka’ (1952) durch ihre Gesundheit schon auf Entfernung auf. Kennzeichnend für diese Sorte sind die kontrastierenden dunklen Stengel und Knospen. Während die meisten anderen Sorten Mangelerscheinungen aufwiesen und ihr Optimum an Vitalität überschritten hatten, stand ‘Belosneschka’ makellos da. Und genauso verhält sich diese halbhohe Sorte auch bei mir. Möchte man eine eher niedrige weißblühende Vordergrundsorte, so ist man mit der reichblühenden ‘Casablanca’ (Coen Jansen/NL), sehr gut bedient. Von den neueren weißblühenden macht bis jetzt ‘Belyi Velikan’ von der russischen Züchterin Elena Konstantinova eine sehr gute Figur, allerdings fehlen hier noch Langzeiterfahrungen. Bei ihr fallen die langgezogenen, an Rispenhortensien erinnernden Blütenstände auf, die in dieser ausgeprägten Form nur sehr wenige Phloxe zeigen. Womit wir schon bei Weiß mit Auge angelangt sind: hier sind ‘Graf Zeppelin’ (um 1918) und ‘Euphorion’ (1956) unschlagbar, wobei letztere, beinahe verschollen geglaubte Foerstersorte zwar als weiß, aber sehr zart hellrosa abblühend zu bezeichnen ist.

In hellem Reinrosa finden sich nicht sehr viele Sorten, schon gar keine ohne Auge! Hier macht sich die niederländische’ Pin ky Hill’ ausgesprochen gut, auch ‘Molodost’ (1962) zähle ich zu den bevorzugten reinrosa Sorten. Dieser ältere Kultivar aus Rußland weist kontrastierende dun-kelrosa bis rote Knospen auf und zeigt sich bei mir über viele Jahre optimal. Ein Phlox, dem ich mehr Wertschätzung wünsche, ist ‘Desert’ (2006) vom russischen Züchter M.G. Markovski. Die großen hellrosa Einzelblüten erscheinen in dichter Anordnung und sind sehr stabil ~ insgesamt eine wohltuende Erscheinung, deren blasse Blütenfarbe erst in Kombination mit anderen zur Geltung kommt. Aus dem Rahmen fallen zwei weitere Sorten, die sich farblich eher bei hellrosa einreihen: Der russische Kultivar mit dem unaussprechlichen Namen ‘Oearovatel’nye Glazki’ (Verfuhrerische Äuglein, V.N. Hvatova, 1998) beeindruckt mit strammem Habitus, Blattwerk. Bei einer meiner Reisen zu den russischen Phloxsammlern und -Züchtern besuchten wir ein riesiges Feld, wo die Sorten getrennt nach Farben aufgepflanzt waren. In jener Sammlung alter Kultivare war es üblich, sämtliche Sorten alle fünf Jahre frisch in nährstoffreichem Boden aufzupflanzen. Unter den rund 30 weißblühenden Sorten fiel mir ‘Belosneschka’ (1952) durch ihre Gesundheit schon auf Entfernung auf. Kennzeichnend für diese Sorte sind die kontrastierenden dunklen Stengel und Knospen. Während die meisten anderen Sorten Mangelerscheinungen aufwiesen und ihr Optimum an Vitalität überschritten hatten, stand ‘Belosneschka’ makellos da. Und genauso verhält sich diese halbhohe Sorte auch bei mir. Möchte man eine eher niedrige weißblühende Vordergrundsorte, so ist man mit der reichblühenden ‘Casablanca’ (Coen Jansen/NL), sehr gut bedient. Von den neueren weißblühenden macht bis jetzt ‘Belyi Velikan’ von der russischen Züchterin Elena Konstantinova eine sehr gute Figur, allerdings fehlen hier noch Langzeiterfahrungen. Bei ihr fallen die langgezogenen, an Rispenhortensien erinnernden Blütenstände auf, die in dieser ausgeprägten Form nur sehr wenige Phloxe zeigen. Womit wir schon bei Weiß mit Auge angelangt sind: hier sind ‘Graf Zeppelin’ (um 1918) und ‘Euphorion’ (1956) unschlagbar, wobei letztere, beinahe verschollen geglaubte Foerstersorte zwar als weiß, aber sehr zart hellrosa abblühend zu bezeichnen ist.

In hellem Reinrosa finden sich nicht sehr viele Sorten, schon gar keine ohne Auge! Hier macht sich die niederländische’ Pin ky Hill’ ausgesprochen gut, auch ‘Molodost’ (1962) zähle ich zu den bevorzugten reinrosa Sorten. Dieser ältere Kultivar aus Rußland weist kontrastierende dun-kelrosa bis rote Knospen auf und zeigt sich bei mir über viele Jahre optimal. Ein Phlox, dem ich mehr Wertschätzung wünsche, ist ‘Desert’ (2006) vom russischen Züchter M.G. Markovski. Die großen hellrosa Einzelblüten erscheinen in dichter Anordnung und sind sehr stabil ~ insgesamt eine wohltuende Erscheinung, deren blasse Blütenfarbe erst in Kombination mit anderen zur Geltung kommt. Aus dem Rahmen fallen zwei weitere Sorten, die sich farblich eher bei hellrosa einreihen: Der russische Kultivar mit dem unaussprechlichen Namen ‘Oearovatel’nye Glazki’ (Verfuhrerische Äuglein, V.N. Hvatova, 1998) beeindruckt mit strammem Habitus, Gesundheit und weißen Blüten mit tief purpur, fast schwarzen Aug’en. Und auch die ebenfalls gesunde ‘Nirvana’ (Jansen/ NL, ca. 2010), deren nahezu weiße Blüten zu hellem Rose mit rosa Blütenröhre und femer Zeichnung am Schlund abblühen, fand schnell einen Liebhaberkreis.

Der hellrosa Farbreigen erstreckt sich bis hin zu den Sorten, die ein deutlich dunkles Auge in der Blüte besitzen. Hier wäre auf jeden Fall ‘Flamingo’ (1971) zu nennen, die bei mir prima funktioniert und mindestens so wertvoll ist wie die späte, bis weit in den Herbst hinein blühende ‘Herbstwalzer’ (1996). Beide stammen aus der Züchterhand Peter zur Lindens. Auch ‘Linner Sommer’ (1989) stammt von ihm, sie strotzt hier im Innviertel vor Vitalität und Kraft, ihre geäugten hellrosa Blüten erfreuen über viele Wochen, ähnlich ‘Lina Merkel’ (Jean Jacques Merkel/FR, Ende 19. Jh., Hinführung durch Peter zur Linden 2004) mit lilarosa Auge. Die ausgesprochen kräftige, stämmige ‘Do-nauta!’ (J. Becherer, Einführung durch Eugen Schleipfer 2003), eine großblütige hellrosa Sorte mit dunkelrotem Auge, ist ebenfalls zu nennen. Unverkennbar und bei mir sehr wüchsig und gesund ist auch ‘Argus’ (2000) mit tief rosaroten, deutlich dunkelrot geäugten Blüten. Kennzeichnend für diese Sorte von Dieter Gaißmayer sind zudem das dunkelgrüne Blattwerk und die dunklen Stengel. Im lilarosa Farbbereich fällt mir schon seit Jahren immer wieder auf, wie gut ‘Licht-spel’ (1990) von Piet Oudolf ihren Platz behaupten kann, obwohl die zart lilarosa Farbe nicht gerade „umhaut», aber diese Sorte ist kerngesund und widerstandsfähig. Nicht zu vergessen auch ‘Silberlachs’ (1933), eine Sorte von Foerster, die mir seit langer Zeit ans Herz gewachsen ist Der Sortenname ist Farbprogramm, vor allem aber ist ‘Siiberlachs’ wüchsig und hat sich bei mir gut bewährt.

Einer meiner größten Favoriten fällt ebenfalls in diese rosa Farbgruppe. Es ist ‘Olen’ka’ (1938) vom erfolgreichen russischen Phloxzüchter Pavel Gaganov, dem wir eine Menge wunderbarer und gesunder Sorten verdanken. ‘Olen’ka’ ist dreifarbig: altrosa mit hellrosa Ring und dunkelkannin Auge. Mir ist noch niemals zu Ohren gekommen, daß diese Sorte irgendwo versagt hätte.

Das Gegenteil der Suche nach Groß-blütigem sind die Bestrebungen hin zu kleinblumigen Phloxen. Zu den wohl gesündesten zählt die niederländische ‘Miss Pepper’ (1992) in frischem Rosa mit dunklem Auge. Entzückend und sehr wüchsig ist auch ‘Marjellchen’, wahrscheinlich der einzige Phlox, den Ernst Pageis auslas. Die beiden sind sich ähnlich, wobei ‘Miss Pepper’ inzwischen weit verbreitet wurde.

Weiter geht es in der Farbskala mit Dunkelrosa, und hier wäre vor allem ‘Betty-Marguerite’ (1999) zu erwähnen, benannt von Peter zur Linden nach einer begeisterten Phloxsammlerin in den Vogesen. Die Sorte sticht nicht nur durch ihre Wüchsigkeit heraus, sondern vor allem dank ihrer konkaven, leicht nach innen gedrehten Blütenblätter mit heller Rückseite, was dieser Sorte ein verspieltes Aussehen verleiht. Wüchsig und gesund sind auch ‘Minnehaha’ in Lilarosa von Walter Schimana (2006 durch Dieter Gaißmayer in den Handel gebracht), sowie die von mir sehr geschätzte ‘Redi-vivus’ (1974) in einem tiefen Lachsrosa. Sie scheint eine der letzten Phloxzüchtungen von Foerster gewesen zu sein. ‘Jules Sandeau’ (1911) des französischen Züchters Victor Lemoine gehört trotz des deutlichen Rotanteils gleichfalls zu dieser dunkelrosa Farbgruppe und ist der wohl meistverbreitete Phlox, bekannter im deutschsprachigen Raum ist er unter dem Namen ‘Württembergia’. Sehen wir Bauernhofzufahrten im Voralpenland gesäumt von üppigen Reihen rosa-roten Phloxes, dann handelt es sich meist um diese vitale, großblumige Sorte mit dem dichten, nicht zu hohen Wuchs und sehr langem Blütezeitraum.

Kommen wir zur Gruppe der roten Phloxe. Neben Blau ist auch die Farbe Rot bei Phlox relativ schwierig zu definieren und reines, warmes Rot nur selten zu finden. Der kirschrote4 Kirschkön ig’ (1990) von zur Linden hat sich gut behauptet, ist robust, standfest und gibt mit seinen ausgesprochen großen Blütenkuppeln stets ein gutes Bild ab. Aus der Ukraine kommt die ältere ‘Taras Schevtsehenko’ (um 1950), die sich bei mir als sehr gut erwiesen hat und langgezogene Rispen in warmem Karminrot besitzt. Empfehlen kann ich auch die leuchtend rote, niederländische Sorte ‘Vincent van Gogh’ (vor 2000). Von Albert Schöllhammer stammt die dunkelrote ‘Glut’ (1942), die hier wesentlich besser wächst als die leider sehr verbreitete ‘Starfire’ (Bonne Ruys/ NL, 1955), welche sich etwas krankheitsanfällig und viel empfindlicher zeigt. Der relativ niedrige Wuchs und die dichten Kuppeln eher kleinerer Blüten machen ‘Glut’ zu einer willkommenen Sorte für den Vordergrund im Beet. Ansonsten finden sich gerade bei den roten Sorten kaum andere, die sich hier bei mir über die Jahre hinweg bewährt haben.

In Rußland sind die Rauchphloxe sehr beliebt und weit verbreitet. Mittlerweile finden diese besonderen Farbtöne auch bei uns zunehmend Anhänger. Kennzeichnend ist der meist stumpfe Grundton, die Blüten sehen aus, als wären sie von einem Grauschleier überzogen, was bei manchen Sorten fast an Perlmutt erinnert. Bei diesen Sorten gilt es, die Spreu vom Weizen zu trennen, denn nicht alles wächst so, wie gewünscht, zumindest ist das bei mir so. Dabei schaue ich auch gern über den eigenen Zaun und so fiel mir auf, daß Gaganovs grau überhauchte korallrosa ‘Dymtschati Korall’ (1935) andernorts zur Hochform auflief, während die legendäre und wunderschön rauchig rosarote ‘Anna Karenina’ (2003) sich bitten läßt und vielerorts herumzickt. Dagegen zählt für mich ‘Mister X’ (2006) von Konstantinova zum Besten, was die Phlox weit je hervorbrachte! Diese eigenartig zauberhafte Sorte bekam ich persönlich von der Züchterin, glaubte damals allerdings nicht, daß sie sich bei uns jemals durchsetzen würde. Das mystisch wirkende, stumpfe Lilarot wird durch ein etwas dunkleres Auge betont und bietet im Laufe des Abblühens ein großes Färb spiel über Purpurviolett bis hin zu einem rauchigen Umbra, die Farbe der kleinen, aber zahlreichen Blüten wechselt nicht nur während des Abblühvorganges, die Nachblüte zeigt sogar noch eine viel hellere Ausfärbung. Mit der Zeit wächst diese fantastische Sorte zu dichten Horsten heran. Ebenso hat sich ‘Drakon’, welche Gaganov schon vor 70 Jahren auslas, bestens bewährt. Auch diesen Rauchphlox kann man unmöglich exakt beschreiben, zu vielfältig sind seine Farbtöne, die sich im Laufe der Blütenentwicklung von Lilarot zu violetten Grautönen verändern.

Da wir bei Purpurviolett angelangt sind, dürfen wir nicht auf’Düsterlohe’ (1964) vergessen. Dieser dunkle Foersterphlox kann als eine der bekanntesten und verbreitetsten Sorten angesehen werden, und dies vollkommen zu Recht! Auch bei mir ist er gesund und zudem über viele Jahre eine Augenweide. Lilarot blüht auch eine neue Selektion von Konstantinova namens ‘Kalyostro’ (um 2015), mit kompaktem Wuchs und auffallend dunklen Stengeln. Ebenfalls in diese Farbgruppe gehört die alte französische Sorte ‘Cardinal’, deren lockere Rispen intensiv purpurroter kleiner Blüten eine hervorragende Fernwirkung zeigen.

Drei schöne Sorten hat Coen Jansen aus Dalfsen/NL unter Hinzunahme von Phlox x arendsii selektiert, so daß nicht mehr genau gesagt werden kann, wieviel Anteil welche der Arten an der jeweiligen Sorte hat. Aber dies wissen wir bei sehr vielen anderen Sorten ja auch nicht. Fest steht jedenfalls, daß sowohl ‘Cool Best’ (1990er), als auch ‘Hesperis’ (1990er) und’Lue’s Liiac’ zu den gesündesten und wüchsigsten Sorten gehören. Alle drei sind relativ kleinblumig in Hell- bis Dunkellila und besitzen eher Wildcharakter. Von Johnny Etzinger stammen zwei weitere Sorten, die in ihrer Wüchsigkeit in diese Richtung tendieren, doch neigen ihre Blütenkuppeln wesentlich mehr zum allgemeinen Phlox-paniculata-Sorten Charakter: ‘Jana’ (2000) in Purpuriiia und’ Dona u’ (2013) in Graublau, wobei ich letztere schon jetzt als hervorragend bezeichnen möchte. Es fehlen nur noch die Langzeiterfahrungen aus anderen Ländern. Die Farbe von ‘Donau’ hat übrigens die besondere Eigenschaft, selbst bei sonnigem Wetter nicht zu verblassen.

Als wirklich blaue Sorte können nur wenige bezeichnet werden. Zu den blau strich-lierten oder geflammten Sorten zählt die alte, rötlich geäugte ‘Gräfin von Schwerin’ (um 1910), welche sich entgegen anderer Vorhersagen bei mir sehr gut bewährte. Ebenfalls wundervoll ist ‘GzheP (2003) von Konstantinova, die unter Hunderten Sorten auffällt, ihr fliederblauweißes Farbspiel ist wohl einmalig! Ebenfalls aus Rußland erhielt ich ‘Dyhanie Arktiri’ (Arktisches Licht) mit auffallend großem weißen Spiegel in der violettblauen Blüte, der sie geradezu leuchten läßt. Und zu den besten hell(iavendel)blauen Sorten, ja, zu den eindrucksvollsten Phloxen überhaupt, zählt für mich nach wie vor die englische Sorte ‘Franz Schubert’ (1980) von Alan Bloom.

Von den intensiv dunkelblauen Sorten kann ich derzeit leider keine als herausragend gut empfehlen, sie haben Wachstumsdepressionen, kippen um oder aber ihr Blau wechselt über den Tag zu stark in andere Tönungen. Auch fehlen bei einigen Neuheiten noch die Langzeiterfahrungen. Sehr vielversprechend ist zumindest die äußerst vitale blaue ‘Gordost Rossii’ (2010) von Jury Reprev.

Gefragt, ein Ranking der bei mir besonders bewährten fünf Phloxsorten zu machen, tue ich mich bei der Vielzahl schwer, aber die momentane Reihenfolge wäre: ‘Olen’ka’, ‘Mister X’, ‘Jules SandeauV’Württembergia’, ‘David’, ‘Gzhel’. Natürlich ist eine Auswahl immer subjektiv, meine Gärtnerkollegen und Phloxliebhaber aus nah und fern präferieren vermutlich ganz andere Sorten. Und unbeständig ist sie auch, denn in zehn Jahren wird meine Auswahl wohl wieder anders aussehen, alles ist im Fluß und wer weiß schon, welche wunderbaren Neuheiten noch auf die Bühne treten werden.

von Christian Kreß

Die Nennung von Züchter und Einführungsjahr stützt sich
auf die Veröffentlichung von Ines Hübner und Elena Murashko
‘Summer-FIowering Phiox-Cuitivars Complete Checklist’
(Edition 2017, ISBN 978-3-925824-21-0); für die freundliche
Überlassung der Angaben sei den Autorinnen an dieser
Stelle herzlich gedankt.

Материал предоставлен Maja с одобрения автора

Добавлено rozovodik 23 февраля 2024